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Psyche und Nervensystem

Generalisierte Angststörung

06.07.2025

Angsterkrankungen gehören so wie die Depression zu den häufigsten seelischen Erkrankungen unserer Zeit. In den meisten Fällen sind sie mit Medikamenten oder Psychotherapie gut behandelbar.

Sich hin und wieder ängstlich und nervös zu fühlen ist ganz normal und an sich noch kein medizinisches Problem. Wenn die Angst aber über einen Zeitraum von sechs Monaten oder länger fast ständig auftritt, wenn sie besonders stark ist und die Lebensqualität beeinträchtigt, spricht man von einer generalisierten Angststörung. Weitere Formen der Angsterkrankung sind die Paniksstörung und die Phobien. Scheuen Sie sich nicht, mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin über Ihre Symptome zu sprechen!

Symptome
Mögliche Beschwerden bei generalisierter Angststörung
  • Nervosität
  • Ruhelosigkeit
  • Muskelverspannungen
  • „Kloß im Hals“
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Reizbarkeit
  • Erhöhte Schreckhaftigkeit

Weitere mögliche Beschwerden bei Angsterkrankungen

  • Herzrasen
  • Schwitzen, Schweißausbrüche
  • Mundtrockenheit
  • Atemnot, Beklemmungsgefühl
  • Schwindel
  • Angst vor Kontrollverlust
Diagnose
Wie erfolgt die ärztliche Ablärung bei Angstzuständen?

Ihr Hausarzt bzw. Ihre Hausärztin ist für Sie da, wenn Sie häufig unter Angstzuständen und damit verbundenen Beschwerden, wie Schlafproblemen, Konzentrationsstörungen und körperlicher Anspannung leiden (siehe Kasten links). Im gemeinsamen Gespräch geht es einerseits darum, Ihre Symptome möglichst genau und vollständig zu erfassen und andererseits die Stärke der Angst und der Beeinträchtigung Ihrer Lebensqualität zu bestimmen. Es gibt dazu wissenschaftlich geprüfte Fragebögen, die Ihr Arzt verwenden kann. Üblicherweise wird eine generalisierte Angststörung in „leicht“, „moderat/mittelschwer“ und „schwer“ eingeteilt. Ihr Hausarzt wird Sie auch gründlich untersuchen, um auszuschließen, dass eine körperliche Erkrankung hinter Ihren Beschwerden steckt.

Die generalisierte Angststörung fällt so wie die anderen Formen der Angsterkrankung, die Phobien und Panikattacken, in den Fachbereich des Psychiaters. Viele Menschen sind davon betroffen und wenn Sie darunter leiden sind Sie weder ein Feigling noch verrückt. 

Behandlung
Wie wird eine generalisierte Angststörung behandelt?

Die Angststörung ist eine Krankheit, wie Asthma oder Diabetes und sie kann in der Regel gut behandelt werden. Dabei können Medikamente oder Psychotherapie oder eine Kombination von beiden Ansätzen zur Anwendung kommen. Medikamente der Wahl sind Vertreter aus der Gruppe der Antidepressiva, was manchmal verwirrend ist, weil in vielen Fällen ja nicht gleichzeitig eine Depression besteht.Diese Arzneimittel wirken aber sehr gut angstlösend, sie werden meist gut vertragen und haben kein Abhängigkeitspotential.

Viele Spitalsabteilungen für Psychiatrie haben eigene Ambulanzen für Angsterkrankungen, in denen eine diagnostische Abklärung und Behandlung von Patienten mit generalisierter Angststörung, Phobien oder Panikattacken erfolgen kann. Häufig können die Betroffenen längerfristig aber gut durch niedergelassene Allgemeinmediziner, Psychiater und Psychotherapeuten versorgt werden.

Behandlung
Wann zum Arzt?
  • Die Beschwerden verschlimmern sich
  • Die Behandlung wirkt nicht (ausreichend)
  • Es treten Nebenwirkungen auf
  • Bei Fragen zu den Medikamenten
Behandlung
Die 4 Top-Tips vom Hausarzt
  • Bei der Behandlung von Angsterkrankungen kommen Medikamente, Psychotherapie oder eine Kombination von beiden zum Einsatz
  • Erste Wahl in der Behandlung einer generalisierten Angststörung sind bestimmte Antidepressiva, die auch angstlösende Eigenschaften haben
  • Von den verschiedenen Psychotherapieformen ist zum Beispiel die Verhaltenstherapie gut wirksam
  • Ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung, gesunder Ernährung und guter Stressverarbeitung kann zur Besserung der Angst und der Begleitsymptome beitragen
Behandlung
Was kann ich selbst tun bei generalisierter Angststörung?
  • Regelmäßige Bewegung
  • Koffeinkonsum einschränken
  • Gesunde Ernährung (Gemüse, Obst, Vollkornprodukte)
  • Stress reduzieren: Entspannungsübungen, Yoga, Meditation
Behandlung
Wohin kann ich mich bei Angstzuständen wenden?

Vielen Menschen fällt es am leichtesten, mit ihrem Hausarzt bzw. ihrer Hausärztin über Probleme, wie Angst oder Depression zu sprechen, manche wenden sich direkt an eine:n Psychotherapeut:in oder Psychiater:in. Wichtig ist, dass möglichst frühzeitig eine Behandlung erfolgt, damit die Beeinträchtigung der Lebensqualität nicht allzu lange besteht.

Das Gesundheitstelefon 1450 bei gesundheitlichen Fragen, auch in der Nacht und am Wochenende. Zu häufigen Gesundheitsthemen in der Hausarztpraxis können Sie sich außerdem unter www.kronemed.at informieren. Im Internet steht Ihnen mit dem Gesundheitsportal unter www.gesundheit.gv.at ein umfassendes Info-Angebot zur Verfügung.

Psychiater:innen sind Spezialist:innen für Probleme, wie Angsterkrankungen. Ihr Hausarzt bzw. Ihre Hausärztin wird Sie also in der Regel zu einem Psychiater bzw. einer Psychiaterin überweisen, wenn er den Eindruck hat, dass Sie unter solch einer Krankheit leiden. Viele Menschen scheuen sich zu Unrecht, zum Psychiater zu gehen. Dieser ist aber ein Arzt wie jeder andere.

Eine Psychotherapie kann entweder als alleinige Behandlung oder in Kombination mit Medikamenten zum Einsatz kommen. Es gibt verschiedene psychotherapeutische Methoden. Ihr Hausarzt bzw. Ihre Hausärztin kann Sie dabei beraten, wo Sie Hilfe finden. Die Krankenkasse übernimmt entweder die gesamten oder einen Teil der Kosten.

Ihre Apotheke ist, so wie Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin, Ansprechpartner, wenn es um die Medikamenteneinnahme geht. Zudem können Sie sich über den Einsatz pflanzlicher Heilmittel beraten lassen. Wer unter einer chronischen Erkrankung leidet, sollte auch den Einsatz von rezeptfreien pflanzlichen Arzneimitteln vorab mit seinem Hausarzt bzw. seiner Hausärztin besprechen.

Spezialambulanzen für Angsterkrankungen, die von vielen psychiatrischen Abteilungen angeboten werden, stehen für Patient:innen bereit, die im niedergelassenen Bereich nicht ausreichend behandelt werden können. Manchmal kann auch ein vorübergehender stationärer Aufenthalt zur Entlastung und optimalen Therapieeinstellung sinnvoll sein.

KMM
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