Eine chronische Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) geht in der Regel mit Übelkeit und Schmerzen in der oberen Bauchgegend einher. Die Ursachen sind unterschiedlich und reichen von einer Infektion mit dem Magenbakterium Helicobacter pylori (H. pylori) bis zu psychischen Faktoren.
Übelkeit oder einen Druck in der Bauchgegend haben die meisten von uns immer wieder mal. Wenn die Beschwerden allerdings länger bestehen, sollten die Ursachen abgeklärt werden.
Wenn Sie wegen länger andauernden Magenbeschwerden zum Hausarzt kommen, wird Sie dieser gezielt nach möglichen Ursachen befragen. Dazu gehören häufig Schmerzmittel, wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure, Naproxen oder Diclofenac, übermäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum sowie seelische Belastungssituationen. In etwa 60 Prozent der Fälle steckt aber Helicobacter pylori hinter den Beschwerden.
Ob das Bakterium Helicobacter pylori hinter den Beschwerden steckt, kann zum Beispiel über eine Stuhlprobe oder einen Atemtest bestimmt werden. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen kann das manchmal eine Alternative zur Magenspiegelung (Gastroskopie) sein. Bei der Spiegelung wird ein bewegliches Instrument (Endoskop) über den Mund und die Speiseröhre bis in den Magen geschoben. Das ist an sich nicht schmerzhaft, kann aber unangenehm sein und wird deshalb unter einer leichten Sedierung (Betäubung) durchgeführt.
Die Gastroskopie hat den Vorteil, dass dabei die Schleimhaut des Magens (und auch der Speiseröhre) nach Auffälligkeiten untersucht werden kann. Über kleine Gewebsentnahmen (Biopsien) kann im Labor unter anderem das Vorhandensein von H. pylori bestimmt werden.
Endoskopische Untersuchungen von Magen (Gastroskopie), Dickdarm (Koloskopie) und Gallenwegen werden auch in spezialisierten gastroenterologischen oder chirurgischen Spitalsambulanzen durchgeführt. Gastroskopien und Koloskopien können in der Regel ambulant erfolgen, bedenken Sie allerdings, dass Sie aufgrund der Sedierung am Tag der Untersuchung nicht mehr mit dem Auto fahren dürfen.
Die Therapie erfolgt im Wesentlichen durch Säurehemmung und – sofern möglich – durch Beseitigung der Ursache der chronischen Entzündung der Magenschleimhaut.
Wenn sich herausstellt, dass Helicobacter pylori hinter den Beschwerden steckt, so ist das eigentlich eine gute Nachricht: In den meisten Fällen lässt sich dieser Keim durch eine vierzehntägige Behandlung mit zwei verschiedenen Antibiotika und einem Protonenpumpenhemmer (PPI) zur Säurehemmung zuverlässig entfernen. Diese muss jedoch konsequent, wie vom Arzt verordnet, durchgeführt werden.
Ursachen beheben:
Magensäure hemmen:
Die erste Anlaufstelle bei Übelkeit und Bauchschmerzen. Durch eine Befragung (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung (z.B. Abtasten des Bauches) kann Ihr Hausarzt bzw. Ihre Hausärztin sich ein Bild zu möglichen Ursachen und zur Dringlichkeit machen. Auch die Behandlung kann meist beim Hausarzt bzw. bei der Hausärztin erfolgen.
Das Gesundheitstelefon 1450 bei gesundheitlichen Fragen, auch in der Nacht und am Wochenende. Zu häufigen Gesundheitsthemen in der Hausarztpraxis können Sie sich außerdem unter www.kronemed.at informieren. Im Internet steht Ihnen mit dem Gesundheitsportal unter www.gesundheit.gv.at ein umfassendes Info-Angebot zur Verfügung.
Bei länger bestehenden Beschwerden kann Sie Ihr Hausarzt bzw. Ihre Hausärztin zur Durchführung einer Magenspiegelung in ein Endoskopie-Zentrum schicken. Nehmen Sie 8 Stunden vor der Untersuchung keine feste Nahrung und 4 Stunden davor keine Flüssigkeiten zu sich. Bringen Sie die Überweisung und die e-Card zum Termin unbedingt mit.
Ernährung kann den Verlauf von Erkrankungen im Bereich des Verdauungstraktes positiv oder negativ beeinflussen. Ernährungsberater:innen und die hauptsächlich im Spital tätigen Diätolog:innen können Sie dazu beraten. Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es bisher allerdings noch keine Belege für den Nutzen einer spezifischen Diät bei chronischer Gastritis.
Ihre Apotheke ist, so wie Ihr Arzt/Ihre Ärztin, Ansprechpartner, wenn es um die Medikamenteneinnahme geht. Zudem können Sie sich über den Einsatz pflanzlicher Heilmittel beraten lassen. Wer unter einer chronischen Erkrankung leidet, sollte auch den Einsatz von rezeptfreien pflanzlichen Arzneimitteln vorab mit seinem Hausarzt bzw. seiner Hausärztin besprechen.
Gastroskopien können in der Regel ambulant durchgeführt werden. Es kann aber im Zuge der Untersuchung zu Befunden kommen, die eine weitere Abklärung im Rahmen eines stationären Aufenthalts notwendig machen.