Meine Rolle als Hausarzt ist es einerseits, meinen Patienten jeweils für sie geeignete Medikamente zur Linderung der Symptome zu verschreiben und andererseits nach Hinweisen auf mögliche Komplikationen zu suchen. Antibiotika sind in den meisten Fällen nicht notwendig.
Eine akute Entzündung der Nase und der Nasennebenhöhlen wird am häufigsten durch Viren ausgelöst – meist bessern sich die Symptome von selbst innerhalb von ein bis zwei Wochen.
Die Nasenebenhöhlen sind mit Schleimhaut ausgekleidete Hohlräume in den Gesichtsknochen. Sie stehen mit der Nasenhöhle über kleine Einmündungen in Verbindung, über die der Schleim üblicherweise abfließen kann. Bei einem Infekt der oberen Atemwege, zum Beispiel bei einer Erkältung sind häufig auch die Nebenhöhlen (lateinisch „Sinus“) entzündet, man spricht dann von einer Sinusitis.
Meist kann der Hausarzt die Diagnose Nebenhöhlenentzündung auf Basis einer körperlichen Untersuchung und der Erfragung von Verlauf und Art der Beschwerden stellen. Diese können sich auch unterscheiden, je nachdem, welche Nebenhöhlen betroffen sind.
• Rinnende Nase
• Verstopfte Nase
• Riechstörung
• Druckschmerz im Bereich von Stirn oder Oberkiefer
• Kopfschmerzen beim Vorbeugen verstärkt
• Eventuell Fieber
• Allgemeines Krankheitsgefühl
• Bei Kindern: auch Husten
Wenn die Beschwerden trotz Behandlung mit unterschiedlichen Antibiotika weiter bestehen, oder wenn Sie immer wieder kommen, kann Sie Ihr Hausarzt zu einem Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde überweisen. Dieser hat unter anderem die Möglichkeit, eine Endoskopie der Nasenhöhle durchzuführen. Bei dieser in der Regel schmerzlosen Untersuchung kann unter anderem Sekret aus den Nebenhöhlen für eine Bakterienkultur mit Test der Empfindlichkeit auf verschiedene Antibiotika gewonnen werden. Manchmal wird der HNO-Arzt auch eine Computertomographie (CT)-Untersuchung veranlassen, um ergänzend zur endoskopischen Untersuchung etwaige anatomische Hindernisse für den normalen Abfluss von Schleim aus den Nebenhöhlen, wie zum Beispiel Polypen auszuschließen.
Weil hinter der akuten Nasennebenhöhlenentzündung in der überwiegenden Anzahl der Fälle Erkältungsviren oder andere virale Auslöser von Atemwegserkrankungen stecken, sind Antibiotika in den meisten Fällen nicht notwendig.
Auch wenn es Hinweise auf eine bakterielle Ursache gibt, wie hohes Fieber (über 39°) oder eitriges Sekret aus der Nase, wird Ihr Arzt nicht in jedem Fall sofort Antibiotika verschreiben. Manchmal kann es besser sein, zunächst abzuwarten, ob sich die Erkrankung von selbst bessert und in dieser Zeit lediglich eine auf Symptomlinderung ausgerichtete Behandlung durchzuführen.
Mehr Informationen zu Antibiotika finden Sie hier: https://www.kronemed.at/3773442
• Viel trinken
• Inhalieren
• Nasenspülung mit physiologischer Kochsalzlösung
• Schleimlösende pflanzliche Mittel aus der Apotheke (Myrtenöl, etc.)
• Abschwellende Nasentropfen/-sprays (nur kurzzeitig!)
• Bei Bedarf Schmerzmittel
Grundsätzlich empfiehlt es sich zum Arzt zu gehen, wenn es nach bereits eingetretener Besserung zu einer neuerlichen Verschlechterung kommt und wenn die Beschwerden über mehr als 10 Tage andauern.
• Hohes Fieber
• Starke Schmerzen im Kopf und Gesichtsbereich
• Sehstörung, Sehen von Doppelbildern
• Schwellung und Rötung um die Augen herum
• Nackensteife
• Schmerzen bei Augenbewegungen
Eine akute Nebenhöhlenentzündung kann in den meisten Fällen vom Hausarzt bzw. der Hausärztin ausreichend versorgt werden. Er bzw. sie ist daher Ihr erster Ansprechpartner bei Beschwerden, wie verstopfter, rinnender Nase und Kopfschmerzen. Bei der Untersuchung achtet er besonders auf mögliche Komplikationen, die in seltenen Fällen auftreten können.
Das Gesundheitstelefon 1450 bei gesundheitlichen Fragen, auch in der Nacht und am Wochenende. Zu häufigen Gesundheitsthemen in der Hausarztpraxis können Sie sich außerdem unter www.kronemed.at informieren. Im Internet steht Ihnen mit dem Gesundheitsportal unter www.gesundheit.gv.at ein umfassendes Info-Angebot zur Verfügung.
Ein Facharzt bzw. eine Fachärztin für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde wird vom Hausarzt bzw. von Der hausärztin für eine weiterführende Untersuchung eingeschaltet, wenn es Hinweise auf Komplikationen gibt, wenn die antibiotische Behandlung nicht zur Beschwerdefreiheit führt oder wenn die Erkrankung viermal jährlich oder öfter auftritt.
Wenn der Hausarzt bzw. die Hausärztin feststellt, dass sich die Infektion auf den Bereich eines oder beider Augen ausgebreitet hat, kann er bzw. sie einen Facharzt bzw. eine Fachärztin für Augenheilkunde, meist über eine Akutambulanz, hinzuziehen.
Auch ein:e Neurolog:in, meist über eine Spitalszuweisung, kann eingeschaltet werden, wenn aufgrund von Beschwerden, wie starken, anhaltenden Kopfschmerzen oder Nackenschmerzen eine dringende Abklärung notwendig ist.
Ihre Apotheke ist, so wie Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin, Ansprechpartnerin wenn es um die Medikamenteneinnahme geht. Zudem können Sie sich über den Einsatz pflanzlicher Heilmittel beraten lassen. Wer unter einer chronischen Erkrankung leidet, sollte auch den Einsatz von rezeptfreien pflanzlichen Arzneimitteln vorab mit seinem Hausarzt besprechen.
Beschwerden, die im Rahmen einer akuten Nebenhöhlenentzündung auf einen schwerwiegenden bakteriellen Infekt hinweisen, der sich auf den Bereich der Augen bzw. des Nervensystems ausgebreitet hat, erfordern eine unverzügliche Abklärung und Behandlung im Spital. Dazu kann unter anderem eine Untersuchung mittels CT oder MRT gehören. Falls eine Behandlung mit Antibiotika über die Vene notwendig ist, so erfolgt dies über eine stationäre Aufnahme.